Der deutsche Zusammenbruch von 1918
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Auch 100 Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges sind Ursachen und Schuldfrage nicht vollständig geklärt, weil u. a. das Wirken der innersten Eliten noch zu wenig erforscht ist. Als „Finanzminister“ des Deutschen Reiches verfügte Graf Siegfried von Roedern über detaillierte Kenntnisse der Kriegswirtschaft und erlebte hautnah die Ränkespiele, die zum deutschen Zusammenbruch 1918 geführt haben. Sein „scharfer Verstand“, seine ausgeprägte Beobachtungsgabe und sein einzigartiger Einblick in die Schaltzentralen der Macht ermöglichten ihm eine kritische Reflektion der kriegsrelevanten Ereignisse sowie der Schuldproblematik. In den Augen Roederns trug Deutschland die „hauptsächliche Last des Krieges gegen die ganze Welt“ und „auch ihren Hass an erster Stelle“. Jedoch wurden von ihm auch neue Aspekte zur Mitschuld anderer Mächte aufgezeigt. Der vorliegende editierte Band 1 des Nachlasses aus dem Jahre 1919/20 liefert neue Erkenntnisse zum Kriegsausbruch, zur militärischen Niederlage Deutschlands und zum Untergang der Monarchie. Aufgrund der engen Beziehung zu Wilhelm II. verfügte Roedern, dass seine kritischen Aufzeichnungen erst nach dem Tod des letzten deutschen Kaisers veröffentlicht werden durften.