Radikale Erschütterungen
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Frauen im Horrorfilm sind entweder Opfer oder erhalten die berühmte Rolle des „Final Girls“ – der letzten Überlebenden, die den Serienkiller meist zur Strecke bringt –, und fast immer werden sie stark sexualisiert dargestellt. Nicht so im modernen französischen Genrekino. Die französischen Terrorfilme der letzten 15 Jahre fallen nicht nur wegen der drastischen und realistischen Darstellung von Gewalt auf („neue französische Härte“). Sie haben auch Frauenfiguren hervorgebracht, die es bisher in dem Genre noch nicht gab. Es scheint, als seien autonome und selbstreflexive Frauen die neue Quelle des Horrors. Anhand der wichtigsten Filme des Genres wie etwa HIGH TENSION, MARTYRS, FRONTIER(S) und INSIDE untersucht die Autorin mittels neuerer Ansätze der Körper- und Gendertheorie die Repräsentationen des Körperhorrors. Ihre zentrale These: Weibliche Figuren, die sich heteronormativen Körperkonzepten entziehen, werden zu monströsen Gestalten. Die Verhandlungen mit tradierten Vorstellungen von Körperlichkeit erfolgen dabei in drei Schritten: Irritation, Angriff und Erschütterung – die Leinwandkörper greifen unsere gegenwärtigen Konzeptionen von Geschlecht und Körper an, und es wird deutlich: Die Quelle des Terrors liegt in unserer eigenen sozialen Wirklichkeit.