Autorität und Verantwortung
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Wie konnten sich westliche Normen und Werte derart wandeln? Wie konnte Solidarität zum Unwort werden, Geiz zur Tugend und Genuss zur Pflicht? Warum wir eine neue Form von Autorität brauchen und wie sie funktionieren kann. In einer verunsicherten Gesellschaft wird der Ruf nach Autorität immer lauter: nach dem starken Staat und klar definierbaren Werten und Normen – die nicht zuletzt in der Kindererziehung wieder für klare Verhältnisse sorgen sollen. Doch haben wir uns nicht gerade von autoritären Strukturen losgesagt, von der Macht der Patriarchen, moralischen Zwängen, religiösen Dogmen? Wie in seinem bahnbrechenden Buch Und ich? Identität in einer durchökonomisierten Gesellschaft geht der belgische Psychoanalytiker dem rasanten Wertewandel unserer westlichen Gesellschaften unter dem Diktat der neoliberalen Ökonomie auf den Grund. Er beschreibt jedoch auch neue, ermutigende Beispiele von Netzwerken und Gruppen mit flachen Hierarchien, sei es in Bürgerinitiativen, Elternvereinigungen oder Aktionärsversammlungen. In Umweltbewegungen und Stadtverwaltungen, in Erziehung und Pflege ist der Wandel zu dieser neuen Form von »horizontaler Autorität« bereits erfolgreich auf dem Weg.
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