Die Proliferation regionaler Integrationsabkommen in Südamerika
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Seit mehr als fünf Jahrzehnten sind intensive Bemühungen seitens der südamerikanischen Staaten zu beobachten, regionale Institutionen für eine verstärkte Zusammenarbeit und Integration in Südamerika zu etablieren. So besteht auf dem südamerikanischen Kontinent seit 1969 die Andengemeinschaft (Comunidad Andina de Naciones, CAN), seit 1980 die Lateinamerikanische Integrationsvereinigung (Asociación Latinoamericana de Integración, ALADI), seit 1991 der Gemeinsamen Markt des Südens (Mercado Común del Sur, Mercosur), seit 2005 die Bolivarianische Allianz für die Völker unseres Amerika (Alianza Bolivariana para los pueblos de Nuestra América, ALBA), seit 2008 die Union Südamerikanischer Nationen (Unión de Naciones Suramericanas, UNASUR) und schließlich seit 2012 die Pazifische Allianz (Alianza del Pacífico). Diese Institutionen formen ein Netz an Institutionen, das im Verlauf der vorliegenden Arbeit als institutioneller Komplex zur regionalen Integration in Südamerika bezeichnet wird. Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, die Entstehung dieses institutionellen Komplexes zur regionalen Integration in Südamerika und den sich ergebenden Konsequenzen theoretisch und empirisch zu untersuchen. Das Modell zur Erklärung der institutionellen Komplexe in Südamerika wird auf der Grundlage der Forschung zu institutionellen Komplexen entwickelt. Zur Untersuchung der Konsequenzen, die sich aus der Entstehung des institutionellen Komplexes ergeben haben, wird auf kausale Mechanismen aus der Forschung zur Wechselwirkung von Institutionen und auf Argumente aus der Organisationsökologie zurückgegriffen. Dazu wird mittels qualitativer Fallstudien und der Methode der Prozessanalyse untersucht, wie die Performanz der bestehenden Institutionen einen Einfluss auf die Entstehung des institutionellen Komplexes entwickeln konnte und welche Konsequenzen sich hieraus ergeben haben.