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Qualitative Studie zum Entscheidungskonflikt von Eltern bezüglich der Impfung ihrer Kleinkinder

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In Deutschland können Eltern frei entscheiden wie sie ihre Kinder impfen lassen möchten. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung (PEF) wird empfohlen, um Eltern in den Entscheidungsprozess zu integrieren und sie zu einer individuellen informierten Entscheidung zu befähigen. Teil der PEF ist es, Patientenentscheidungshilfen den Hilfesuchenden auszuhändigen. Hierzulande gibt es einen Mangel an nicht polarisierten Entscheidungshilfen zum Thema Impfungen im Kleinkindalter. Beispielsweise wird die umfangreichste Informationsbroschüre, die Eltern in Arztpraxen ausgehändigt wird, von einem Impfstoffhersteller herausgegeben. Zur Datenerhebung dieser qualitativen Studie wurden leitfadengestützte Interviews mit Eltern durchgeführt. Die Daten wurden mittels der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring und mit Hilfe von interdisziplinären Interpretationsgruppen ausgewertet. 12 Elternteile mit mittlerem und hohem Bildungsabschluss (28 bis 47 Jahre) wurden interviewt. Die Studie zeigt, dass die Entscheidungsfindung unter anderem von sozialen Einflussfaktoren wie ärztlichen Empfehlungen und dem Krankheitsverständnis der Befragten beeinflusst wird und die Frage wem Vertrauen geschenkt wird eine entscheidende Rolle einnimmt. Die Eltern wiesen darauf hin, dass ärztliche Empfehlungen häufig nicht ergebnisoffen oder ausgewogen seien. Neben grundlegenden Informationen über Krankheiten und Impfungen wünschten die Eltern sich einen Überblick über alle möglichen Handlungsoptionen zu erhalten. Des Weiteren fragten sie sich in welchem Maße Impfstoffhersteller öffentliche Impfempfehlungen und Forschung beeinflussen. Der Herausgeber von Informationen sollte aus der Sicht der Eltern unabhängig von kommerziellen Interessen sein. Die Studie macht deutlich, dass dringend eine ausgewogene Entscheidungshilfe für Eltern zum Thema Impfungen im Kleinkindalter entwickelt werden sollte. Ein Bestandteil der Ausbildung von Kinderärzten_innen sollte sein, wie mit besorgten Eltern umzugehen ist und früher Informationen den Eltern bereitgestellt werden. Es wäre sinnvoll, bereits in Kliniken, Hebammen- und Frauenarztpraxen Informationsmaterialien auszuhändigen und neben den Kinderärzten auch medizinisches Fachpersonal wie Hebammen mit der Impfberatung zu betrauen.

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