Monsieur Gurdjieff und seine Idioten - Paris 1949
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Dieser mit teilweise bisher unveröffentlichtem Fotomaterial reich bebilderte Doppelband enthält zum einen die Tagebuchaufzeichnungen von John G. und Elizabeth Bennett aus Georges Iwanowitsch Gurdjieffs Todesjahr 1949. Die hier erstmals auf Deutsch vorliegenden, ineinander verwobenen Notizen gelten als Schlüsselwerk im Literatur›kanon‹ über diesen rätselhaft-genialen Lebens- und Weisheitslehrer, dessen Einfluss auf viele westliche spirituelle Bewegungen im zwanzigsten Jahrhundert fundamental war. Die Tagebucheinträge zeichnen ein plastisches Bild der letzten Monate seines Lebens in Paris anhand der Beobachtungen und sehr persönlichen Eindrücke zweier mit großer Entschlossenheit nach Selbsterkenntnis suchender Menschen. Während John G. Bennett vorwiegend seine bohrenden Fragen und inneren Kämpfe bei der Umsetzung von Gurdjieffs anspruchsvollen Lehren schildert, beschreibt Elizabeth Bennett einfühlsam und humorvoll die Ereignisse und Personen in der illustren Gruppe von Schülern aus aller Welt, die sich in seiner Wohnung an der Rue des Colonels Renard Nr. 6 um ihren unvergleichlichen Meister scharten. Für diejenigen, die wach genug waren, bot jeder Augenblick in seiner Gegenwart eine Möglichkeit zu lernen – zum Beispiel beim Ritual der Trinksprüche während der Mahlzeiten, mit dem Gurdjieff seine »Wissenschaft der Idiotie« zu veranschaulichen pflegte: eine schonungslose Bestandsaufnahme des »schlafenden Menschen« und der zahlreichen Unwägbarkeiten bei dessen Streben nach Selbstbefreiung. Den zweiten Teil des Doppelbandes bilden die ebenfalls zum ersten Mal auf Deutsch erscheinenden Memoiren von Elizabeth Bennett (1918–1991). Darin beschreibt sie spannend, offen und selbstkritisch ihre eigene Kindheit und Jugend in Eton, ihr frühes Berufsleben bei den Helferinnen der Royal Air Force während des Zweiten Weltkriegs, den Beginn ihrer inneren Suche, ihr Zusammentreffen mit John G. Bennett (1897–1974) sowie ihren späteren gemeinsamen Lebensweg, den die beiden kompromisslos in den Dienst am »großen Werk« stellten und auf dem sie für Tausende spirituell suchender Menschen zu wichtigen Wegweisern wurden.