Selbstinszenierung durch Fotografie
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Das Thema der optimalen Selbstpräsentation spielt seit jeher eine besondere Rolle für den Einzelnen in der Gesellschaft. Ihr Kern ist allerdings nicht die vermeintlich eigene Vorstellung des perfekten Auftretens, sondern vielmehr die Vorstellung der Blicke von anderen, denen sich der Einzelne vorteilhaft präsentieren will. Damit geht es letztlich weniger um eigene Vorlieben, sondern um die Orientierung an kulturell kodierten Vorstellungen von einer „hübschen“, „intelligenten“, „sexy“ usw. Selbstdarstellung. Ein Mittel, diese Idealvorstellungen mit dem eigenen Körper in Szene zu setzen, ist die fotografische Pose auf einem Bild, in der eine bestimmte Körperhaltung mit der Positionierung zum vorgestellten Betrachterblick zusammenfließt. Diesen kodierten Selbstrepräsentationen in der fotografischen Pose geht das Buch anhand verschiedenster wissenschaftlicher Perspektiven nach, die in zentralen Punkten immer wieder zur Deckung gebracht werden. In unorthodoxer Weise wird der theoretische Rahmen dann auf das sehr aktuelle und lebendige Feld der Social Communities im Internet angewandt. Ziel ist es, in den Profilbildern Posen der Selbstpräsentation und damit aktuelle, kulturell lesbare Muster der Selbstdarstellung auszumachen und zu untersuchen. Dabei wird auch der Frage nach typischen Männer- bzw. Frauenposen nachgegangen, ob diese, im Anschluss an gängige Stereotypen, als „stark“ oder „schwach“ gelesen werden können und wie durchlässig eventuell bestehende Grenzen sind.