Verantwortungsbewusste Unternehmensorganisation in Zeiten des globalen Finanzkapitalismus
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Ilka Denk zeigt unter Bezugnahme auf die Wirtschafts- und Finanzkrisen der letzten Jahre und vor dem Hintergrund der sich scheinbar paradigmatisch wiederholenden Unternehmensskandale auf, dass der längst global gewordene Kapitalismus dringend einer moralischen Weiterentwicklung bedarf. Gegenstand der Betrachtung sind die (Unternehmens-)Kollektive und ihre vielfältigen Beziehungen – zu den übergeordneten „Systemen“ Politik, Ökonomie und Zivilgesellschaft, zu den Finanzinstitutionen und zu den jeweils untergeordneten (Sub-)Kollektiven, wie z. B. der Zuliefererindustrie. Viele dieser seit langem bestehenden Beziehungen haben sich unter dem Einfluss der Transformation der national begrenzten kapitalistischen Systeme zu einem globalen (Finanz-)Kapitalismus weiterentwickelt und in der Folge sind hochkomplexe vernetzte Strukturen entstanden. Die damit einhergehende Verschiebung der Unternehmensgrenzen hat jedoch zu einer Relativierung der bisherigen Moralvorstellungen geführt und damit zu einer ökonomischen Handlungspraxis, in der sich das moralisch Annehmbare dem Profitstreben immer mehr unterzuordnen scheint. Die vorliegende Monographie versucht daher Wege aufzuzeigen, wie diese immer komplexer werdenden korporativen Strukturen auf globaler Ebene langfristig verantwortungsbewusst gestaltet werden können, denn darin besteht nach Auffassung der Autorin die gesellschaftliche Herausforderung einer zukünftigen von Moral und sozialer Gerechtigkeit geprägten Welt- und Wirtschaftsordnung. Der Fokus liegt dabei auf der kollektiven korporativen Handlung, denn nicht zuletzt werden gesellschaftlich einschneidende Prozesse, wie globale Wirtschafts- und Finanzkrisen, durch unmoralische Handlungsweisen, wie z. B. die scheinbar unstillbare Gier einiger Manager nach hohen und schnellen Gewinnen, (mit-)ausgelöst oder verstärkt. Als „Katalysator“ und „Verstärker“ dieser Symptomatik fungiert der unumkehrbare Prozess der Globalisierung.