Carmen Sylva als Massenliteraturautorin
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Diese Forschungsarbeit setzt sich zum Ziel, die Persönlichkeit der deutschstämmigen Autorin Carmen Sylva, die in der Geschichte als Königin Elisabeth von Rumänien und in der Literaturgeschichte als „dichtende Königin“ bekannt ist, im Kontext der stürmischen literarischen Szene des 19. Jahrhunderts zu untersuchen. Einen klar definierten Platz in der Literatur hat diese Schriftstellerin nicht und die Gründe dafür sind unterschiedlich: Nicht nur ihre soziale Position in einem von nationalistischen Tendenzen geprägten Land, sondern auch der kulturelle und historische Kontext zu ihren Lebzeiten. Diese Studie will daher diese umstrittene literarische Persönlichkeit in die Literaturlandschaft ihrer Epoche, ihrer Kultur und ihrer Sprache einordnen. Die Popularität der dichtenden Königin zu ihren Lebzeiten, die aber aus heutiger Perspektive mehr mit der Problematik ihrer Einordnung in die Literaturszene verbunden ist, weist darauf hin, dass ihre Literatur unter den Lesern des 19. Jahrhunderts eine große Anziehungskraft hatte. Ihre Absicht, den Erwartungen und Interessen eines breiten Lesepublikums zu entsprechen, aber auch ihr Wunsch, durch Literatur das Volk zu erziehen, sind nicht nur zeitsymptomatisch, sondern auch ihrer selbst übernommenen Rolle einer Landesmutter entsprechend. Ausgehend davon ist Carmen Sylvas Werk unter dem Bereich der Massenliteratur einzuordnen und zwar in einen parallelen literarischen Kanon.