Krippenbetreuung - eine Fallanalyse
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Es existieren sehr unterschiedliche Sichtweisen bezogen auf die Krippenbetreuung. Gerade wenn es um Wirkungen von Krippen auf Kinder geht, lassen sich sehr widersprüchliche Positionen ausmachen. Gleichzeitig werden die meisten Aussagen auf einer rein theoretischen Ebene gebildet - nach wie vor gibt es vergleichsweise nur wenige empirische Studien. Trotz großer Unklarheit in Bezug auf Wirkungsannahmen findet Krippenalltag und momentan nach wie vor auch Krippenausbau statt. In der vorliegenden Untersuchung werden aktuell existierende Annahmen über die Frühpädagogik dargestellt und mit der Analyse von Internetforen-Beiträgen zum Thema Krippenbetreuung konfrontiert. Auf diese Weise wird - im Sinne einer Erkenntnisgewinnung - nach Strukturen gesucht, die im Diskurs über frühe Betreuung bisher zu wenig berücksichtigt werden. Die Konfrontation macht es zudem möglich, über die Gültigkeit von Annahmen nachzudenken. Außerdem werden eigene Urteilsfindung und Kritikfähigkeit ermöglicht. Dass Kleinst- und Kleinkinder Krippen besuchen, scheint mit zunehmendem Krippenausbau immer mehr zu einem Standard zu werden. Dies darf nicht bedeuten, dass Fragen nach den Auswirkungen von Krippenbetreuung auf Kinder, Eltern, Pädagogen und die Gesellschaft nicht mehr gestellt werden. Im Sinne des Wohles der Kinder muss es möglich sein, auch gegen Kollektivurteile und Standards andere Wege der frühen Kindheit zu denken und auf offene Fragenhinzuweisen. Vorschnell aus Annahmen über Krippenbetreuungs-Auswirkungen objektive Tatbestände zu machen, birgt die Gefahr von Erkenntnisstillstand und Dogmatismus. Positionen in Zweifel ziehen dürfen bedeutet Erkenntnisfortschritt. Und ist wichtig, auch, um Krisen der Zukunft schon jetzt zu erkennen und gegensteuern zu können, bevor der Schaden groß ist.