Fallstudien zum Diskurserwerb chinesischer Studierender in Deutschland
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Das Gespräch wird als prototypischer Ort der Aufrechterhaltung sozialer Ordnung, der Sozialisation und auch des Diskurserwerbs angesehen. Wenn Studierende Sprach- oder Verständigungsprobleme haben, so existieren diese nicht isoliert, sondern treten zwangsläufig im zwischenmenschlichen Kontakt und in der Kommunikation auf, d. h. ihre Manifestation und der Umgang damit lassen sich auch (nur) in der Interaktion konkret und im Detail untersuchen. Zu Problemen des Diskurserwerbs von chinesischen Deutschlernenden im interkulturellen Kontext gibt es jedoch selten prozessorientierte Analysen, die auf die interkulturellen Verständigungsprozesse im Gespräch selbst gerichtet sind. Eine geeignete Methode, um konkretes sprachliches Handeln in Face-to-face-Interaktionen zu analysieren, ist die Gesprächsanalyse, die sich mit authentischer sozialer Interaktion auf der Mikroebene befasst. Sie kann an Schärfe gewinnen, wenn sie ergänzend ethnographische Daten berücksichtigt. Dieses Buch macht deutlich, wie die Analyse von Gesprächsdaten, insbesondere von lokalen Verfahren der Bearbeitung von Verständigungsproblemen, Aufschluss über den Diskurserwerb geben kann.