Erregungsmomente
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Sinneslust und Körperliebe werden in der Dichtung wie in den Künsten seit jeher dargestellt, doch erst mit der Moderne (seit etwa 1800) wird das Literarische erotisch und zugleich das Erotische literarisch. Dieser Sammelband geht nicht nur dem ästhetischen Potenzial solcher »Erregungsmomente« nach, seine Beiträge fächern vielmehr ein ganzes Spektrum auf. Sie nehmen u. a. erkenntnistheoretische, politische oder kulturreflexive Funktionen des Erotischen in den Blick. Literaturwissenschaftler*innen vor allem aus Germanistik und Romanistik erkunden, wie sich das Verhältnis von Sinn und Sinnlichkeit in Texten gestaltet: über Verführungsszenen und Skandalwerke bis hin zu Theorie und Gattungspraxis erotischer Schreibweisen. Dabei zeigt sich, dass gerade die funktionale Vielfalt und bewegliche Mehrdeutigkeit das Erotische in der modernen Literatur von Spielarten der Sexualität in anderen Präsentationsformen unterscheidet.