Geschichte eines Lebens
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Eine der großen Autobiographien des 20. Jahrhunderts wird mit diesem Buch erstmals auf Deutsch vorgelegt: Die Lebensbeschreibung des Mediziners Ludwik Hirszfeld, der als Mitentdecker des Systems der Blutgruppen in die Geschichte eingegangen ist. Ein weltberühmter Forscher, Experte für Hygiene und das menschliche Immunsystem – und Autor einer packend geschriebenen Autobiographie. In ihr spiegeln sich die Widersprüche des 20. Jahrhunderts: Als Jude geboren und zum Katholizismus übergetreten, verstand sich Hirszfeld als Humanist und als Pole. Er polarisierte durch kritische Kommentare zum Judentum. Dass er versuchte, das System der Blutgruppen des Menschen mit dem Konzept der Rasse in Beziehung zu setzen, ist unlängst Gegenstand einer öffentlichen deutsch-polnischen Kontroverse geworden. Er hatte in Deutschland studiert, war international vernetzt und musste erleben, wie die deutschen Besatzer sich seines Labors und seiner Forschungsergebnisse bemächtigten. Im Warschauer Ghetto schuf er sich unter schwierigsten Bedingungen Möglichkeiten, wissenschaftlich weiterzuarbeiten. Durch den tragischen Tod seiner Tochter in eine Krise gestürzt, fand er nach Kriegsende dennoch die Kraft, weiter zu arbeiten und baute das heute weltweit anerkannte Institut für Immunologie in Wroclaw auf.