Echo des Wahnsinns
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Das Werk des amerikanischen Autors H. P. Lovecraft (1890-1937) bildet die Inspirationsquelle dieser Comicanthologie. Der Meister der unheimlichen Erzählung gilt heute als wichtigster Begründer des modernen Horrorgenres nach Edgar Allan Poe. Die Besonderheit von Lovecrafts Werk liegt in der Verknüpfung von Science Fiction- und Horrorelementen aus deren Synthese er das Subgenre Supernatural Horror (oder auch „Cosmic Horror“) schuf. Um seine volle Wirkung zu entfalten, muss Lovecrafts „Cosmic Horror“ zwangsläufig global und geschichtlich tief verwurzelt sein, und so gibt es, obwohl die meisten seiner Erzählungen in Amerika angesiedelt sind, immer wieder historische und mythologische Bezüge auf andere Erdteile. Beispielsweise reist im Roman Der Fall Charles Dexter Ward der Protagonist nach Europa, um in Wien seltene okkulte Bücher zu studieren. Und so haben in der vorliegenden Anthologie die 13 Zeichner/innen ihre von Lovecrafts Werk inspirierten Comicgeschichten im Herzen Europas, genauer gesagt in der Alpenrepublik Österreich, angesiedelt. Abgelegene, von verschrobenen Einheimischen bewohnte Dörfer, eine Stadt, welche wie keine andere den Tod beheimatet, oder die bedrohlichen Gipfel und verschatteten Täler der Alpen, deren Abgründe immer wieder unvorsichtige Bergsteiger verschlingen, sie alle geben mühelos atmosphärisch-schaurige Szenarien ab, wie man sie ebenso bei Lovecraft antreffen könnte. Seine Geschichten werden hier nicht neu erzählt. Vielmehr ist es das Anliegen der Autoren und Autorinnen, den von den Bergen des Wahnsinns zu uns herüberschallenden Ruf des Meisters an den hier aufragenden Felswänden widerhallen zu lassen, zu einer neuen und doch fremdartig vertrauten Kakophonie des Grauens... dem Echo des Wahnsinns.