Der Raum gedehnt
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Reinhard Minkewitz wurde 1957 in Magdeburg geboren, wuchs in Berlin auf, und wurde an den beiden sächsischen Kunsthochschulen in Leipzig und Dresden ausgebildet. Bei Gerhard Kettner in Dresden war er Meisterschüler und dort einem seiner künstlerischen Vorbilder Hans Theodor Richter räumlich nahe. „Und diese Genealogie ist alles andere als bemüht. Den drei Künstlern ist gemein, dass sie das Weiß des Papiergrundes als werkkonstituierend betrachten, ebendiesen als changierendes Fluidum zwischen Fläche und Raum. Und in dieser Vexierzone steht die Linie als präzise Setzung, gleichsam als Synthese von Beobachtung und Vorstellung. Sie bringt die menschliche Figur zur Artikulation.“ (aus dem Begleittext von Hans-Werner Schmidt) Minkewitz’ Kunst steht oft im Kontext zu Literatur. Dabei spielen Namen wie Goethe, Theodor Storm, Anna Seghers, Bertolt Brecht, Joseph Roth, Arthur Schnitzler oder Sigmund Freud eine große Rolle. Anregung findet er aber auch im Gilgamesch-Epos, dem literarisch aufbereiteten Mythenschatz aus dem zweiten Jahrtausend vor Christus. Minkewitz hat ein großes Interesse an den sogenannten „versunkenen Kulturen“, an deren gesellschaftlichem Leben in ihrer Ausrichtung auf himmlische Gestalten und Gestalter wie auch deren Widersacher aus der Unterwelt, wobei die Kreatur Mensch wie ein Spielball zwischen polaren Kräften erscheint.