Empirische Untersuchungen zur gesellschaftlichen Wahrnehmung und Bewertung von Bildern aus der Nutztierhaltung
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Die Nutztierhaltung steht zunehmend in der öffentlichen Kritik. Dabei gibt es vor allem gesellschaftliche Bedenken bezüglich des Tierwohls und der Beschaffenheit heutiger Haltungssysteme. Speziell das aus gesellschaftlicher Sicht zu geringe Platzangebot für die Tiere, sowie die fehlende Natürlichkeit der Haltungssysteme werden negativ wahrgenommen. Doch auch wenn die Nutztierhaltung öffentlich kritisiert wird, wissen die meisten Menschen heutzutage nur wenig über heutige Tierhaltungssysteme und haben keinen direkten Bezug mehr zur landwirtschaftlichen Produktion. Diese Wissenslücke versucht der landwirtschaftliche Sektor seit den letzten Jahren zu schließen, und setzt vermehrt auf Transparenzstrategien, welche die Realität der heutigen Tierhaltung zeigen sollen. So werden z. B. Fotos und Videos aus Ställen mit zugehörigen Texten im Internet zugänglich gemacht, damit Bürger sich informieren können. Solche Strategien sollen ausgehend von der Defizit-Hypothese zu mehr Wissen seitens der Bürger und somit zu einer höheren Akzeptanz der heutigen Nutztierhaltung führen. In solchen Transparenzstrategien werden vor allem Bilder eingesetzt. Sie spielen somit eine entscheidende Rolle für die Kommunikation zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft. Bilder sprechen nicht nur ein breites Publikum an, sondern werden auch besser erinnert als Textelemente und können stärkere Emotionen auslösen. Wie solche Bilder aus der heutigen Nutztierhaltung an der Schnittstelle zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft auf Bürger wirken, ist bisher jedoch weitgehend unerforscht. Weder ist bekannt, welche Bildbereiche vornehmlich betrachtet werden, noch, wie landwirtschaftsferne Personen solche Bilder wahrnehmen und bewerten. Dies ist von großer Bedeutung, um die gesellschaftliche Sicht auf heutige Haltungssysteme verstehen und einordnen zu können, sodass der landwirtschaftliche Sektor auf gesellschaftliche Ansprüche und Bedenken reagieren kann. Somit kann einer zunehmenden Entfremdung zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft und der aktuell steigenden Kritik entgegengewirkt werden. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die Autorin mit der Betrachtung, Wahrnehmung und Bewertung von Bildern aus der Nutztierhaltung und den sich daraus ergebenden Implikationen für den Einsatz von Bildern in der Kommunikation zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft. Des Weiteren werden Rückschlüsse auf die Ansprüche der Bürger an die heutige Nutztierhaltung gezogen und Möglichkeiten aufgezeigt, diese zu nutzen.