HITTRACH, das österreichische Alpin-Kokain
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Hittrach, wurde vom 14. Jh. bis 1884 im Muhrer Arsenikwerk in Rotgülden im Salzburger Murwinkel gewonnen, das seinerzeit das größte Bergbauunternehmen seiner Art in der Monarchie war (48000 kg in 1872). Aus dem Arsenkies wurde im Hüttwerk („Gifthütte“) weißes Arsenik („Hüttenrauch“) gewonnen. Das beim „Röstprozess“ entstandene Schwefeldioxyd verfärbte den Pflanzenbewuchs der Umgebung rötlich-braun, sodass die „Hütte“ später nur mehr von Oktober bis April, solange der Boden von einer festen Schneedecke überzogen war, betrieben werden durfte. Arsenik wurde in der Heilkunde, zur Leder- und Glaserzeugung (bes. fürs venezianische Muranoglas) und als Schädlingsbekämpfungsmittel gebraucht, nicht selten aber diente als der Hittrach als frühes Dopingmittel geschätzt. In kleinsten Mengen genossen, hatte Arsenik eine stärkende und belebende Wirkung. Viele Bergknappen nahmen Hittrach regelmäßig ein, Pferdehändler („ Rosstäuscher“) behandelten ihre Pferde damit und auch den Saumtieren wurde es zur Leistungssteigerung der Nahrung begegeben.