Die Vergiftung der Seelen
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Ingrid Herzog ist angekommen. Bei sich selbst, bei ihren Potenzialen und bei der Verwirklichung ihrer Herzensanliegen. Trotz allem. Denn ihr Weg dorthin war mehr als sechs Jahrzehnte lang voller Herausforderungen. In ihrer Autobiografie beschreibt die Autorin die Folgen einer lieblosen Kindheit, die ihre Wurzeln im Narzissmus ihrer Mutter hatte und die sie später, als erwachsene Frau, ohne das Gefühl für ihren eigenen Wert, in schwierige, teils dramatische Situationen und unglückselige Beziehungen führte. Ihr Buch ist ein Tabubruch. Ingrid Herzog kratzt am herkömmlichen Bild von Mutter-Tochter-Beziehungen, das will, dass hinter den Konflikten der Generationen letztendlich, wenn auch versteckt, immer auch die Liebe da ist. „Das ist ein Wunschbild“, sagt die Autorin, die sich der meist verdrängten, dunklen Seite der Beziehung zwischen Mutter und Tochter stellt. Gleichzeitig ist ihre Lebensgeschichte ein Plädoyer für die Übernahme von Verantwortung in punkto Selbstverwirklichung, selbst wenn dafür die familiären Bedingungen nicht förderlich sind. „Das funktioniert, wenn wir uns selbst den grenzenlosen Wert geben, den unsere Potenziale besitzen, und nicht länger auf die Erlaubnis von Mutter warten.“