Zwiesprache mit Ruinen
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Die Zwiesprache mit Ruinen, ein wunderbares, geistiges Spiel und bisweilen erschütterndes Abenteuer, wenn es gelingt, die Zeitferne zu überlisten, sodass uns plötzlich längst verstorbene Menschen fast leibhaftig entgegentreten, dass wir verstehen und nachfühlen, was nirgends berichtet wurde und doch unzweifelhaft so geschehen sein muss. Die Steinplatten beispielsweise des Forum Romanum, zwischen denen jetzt friedliche Blüten spriessen, müssen noch den Hall der Schritte Julius Caesars in sich tragen. Geheimnisvoll sind auch die Wegscheiden, wo sich der Gang der Geschichte für Jahrhunderte entschieden hat. Da kann ein Berg, eine Ebene, ein Strand symbolhafte Bedeutung erlangen. Auf der Insel Ischia erhebt sich einsam und unbeachtet ein kleines Vorgebirge aus dem blau-grünen Meer, nur etwa 80 Meter hoch, ein Hügel, nicht mal ein Berg. Er ragt als kleine Halbinsel ins Meer vor und fällt an drei Seiten mit steilen Flanken ab. Menschenverlassen, mit friedlichen Weingärten auf seinem flachen Rücken, ein Hügel wie viele andere. Niemand unter den zahlreichen Sommerfrischlern ahnt wohl, dass man den Monte Vico die Geburtsstätte Europas nennen könnte.