Wer ist der Andere?
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Was bedeutet es, naher Angehöriger eines Menschen im Wachkoma zu sein? An- und Zugehörige werden mit weitaus mehr Aufgaben und Herausforderungen als denen der Pflegebedürftigkeit des zumeist schwerst körperlich und geistig Erkrankten konfrontiert. Die vorliegende fachübergreifende Arbeit mit dem Titel „Wer ist der Andere?“ schildert umfassend die Erfahrungen und das Erleben pflegender, begleitender und betreuender Angehöriger an der Seite eines Menschen mit erworbener Hirnschädigung und reflektiert diese mithilfe des die Grenzen des Verstehens aufzeigenden Denkens Emmanuel Levinas'. Aus dem Blickwinkel dieser zutiefst humanen Philosophie erhalten aktuelle Diskussionen über ein Leben mit Krankheit und ein Sterben in Würde sowohl in Hinblick auf medizinethische Fragestellungen als auch in Bezug auf den gesellschaftlichen und institutionellen Umgang mit den betroffenen Familien neue Impulse. Diese fußen -- auch vor dem Hintergrund der modernen Leistungsgesellschaft und dem Kostendruck des Gesundheitswesens -- auf einem verantwortungsvollen Umgang mit Anderssein und Veränderung individuellen Lebens und erteilen jeglicher Beliebigkeit zwischenmenschlicher Beziehung eine klare Absage.