Pusaka - Ahnenschätze im ostindonesischen Raum
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Indische Seidenstoffe, goldener Schmuck, bronzene Mokotrommeln und gewaltige Elefantenstoßzähne – zahllose Schätze dieser Art verbergen sich in den Häusern der Bewohner von Flores in Ostindonesien. Einst auf der Gewürzroute zwischen Java und den Molukken gelegen, wurden die Objekte über den Handel in die Region gebracht und als kostbare Gaben in die lokalen Kulturen integriert. Mit der Zeit ist ihr Wert ins Unermessliche gestiegen. Heute werden sie als sakrale Schätze der Ahnen aufbewahrt, mit deren Hilfe Kontakt zu der übernatürlichen Welt aufgenommen werden kann. Ihre offenkundige fremde Herkunft wird dabei negiert. Stattdessen herrscht der Glaube an einen Ursprung von den eigenen Ahnen vor. Über einen historischen Bogen wird beleuchtet, aus welchen Regionen die unterschiedlichen Objektarten tatsächlich stammen und mit welchen Werten sie nach Ostindonesien gelangten. Auf der Insel Flores wird der Prozess der kulturellen Aneignung untersucht, um dem Bedeutungswandel durch Raum und Zeit nachzugehen, der zu erklären vermag, wie es zu deren Sakralisierung in Verbindung mit der Negierung fremdkultureller Herkunft gekommen ist.