Bedeutende wegweisende Behandlungsmethoden von primär rhegmatogenen Netzhautablösungen
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Die Pathogenese einer Netzhautablösung war vor 1921 ungeklärt. Theodor Leber stellte 1882 erstmals fest, dass Netzhautperforationen Ursache von Netzhautablösungen sind. Abgesehen von einzelnen Publikationen über eine Skleraresektion (Leopold Müller, 1902/03) bzw. über eine Luftinjektion in den Glaskörper (Johannes Ohm, 1911) mit anschließender Netzhautanlage bei einigen Patienten, gab es vor 1921 keine erfolgreiche Behandlungsmethode einer Amotio retinae. Als Meilenstein in der Geschichte der Behandlung von Netzhautablösungen ist das erfolgreiche Operationsverfahren Jules Gonins mit einem Netzhautlochverschluss als wichtigste Maßnahme zur Wiederanlage einer abgelösten Netzhaut hervorzuheben. Alle nach 1921 ausgeführten Operationsverfahren beruhten auf dem Gonin’schen Grundprinzip, den Verschluss eines Netzhautloches herbeizuführen. Zahlreiche Operationsmethoden wurden in den darauffolgenden Jahrzehnten bis in das 21. Jahrhundert entwickelt: Eindellverfahren der Sklera („Buckeloperation“), Einführung der Vitrektomie, Licht- und Laserkoagulationen, Gasauffüllung des Glaskörpers, Anwendung des Operationsmikroskops, Silikonauffüllung des Glaskörpers, Einführung einer Ballonplombe - als „minimal-invasive“ Operationsmethode, operative Entfernung von epiretinalen Membranen, Methoden der Retinotomie bzw. Retinektomie. Spätere Operationsmethoden waren: Die chirurgische Behandlung eines idiopathischen Makulaloches, die Anwendung flüssiger Perfluorkarbone, die Einführung der nahtlosen Sklerotomie und die suprachorioidale Buckeloperation. Im 21. Jahrhundert wurden multizentrische, randomisierte, prospektive klinische Studien durchgeführt (VIPER-Studie, HSO-Studie und SPR-Studie), um grundsätzliche Fragen der vitreoretinalen Chirurgie besser beantworten zu können.