"Was wir nicht in Worte fassen können"
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1840 lernten sich Dorothea Tieck, die Tochter des Dichters Ludwig Tieck, und Luise von Bülow-Dennewitz, Tochter des preußischen Generals Wilhelm von Bülow-Dennewitz, in Dresden kennen. Es entstand ein „unendlich poetisches Verhältnis“, das beiden Frauen die Möglichkeit gab, das utopische Modell einer sowohl emotional als auch geistig erfüllenden Frauenbeziehung zu leben – fern von den traditionellen Rollen als Ehefrau und Hausmutter. Insgesamt 34 billetartige Briefe von Tieck an Bülow zeugen von dieser Bekanntschaft, die mit dem Tod Dorothea Tiecks wenige Monate später unvermittelt endete. Die vorliegende historisch-kritische Edition präsentiert erstmals die fast völlig in Vergessenheit geratenen Korrespondenzstücke und versteht sich somit als Beitrag zu einer nuancierteren Auseinandersetzung sowohl mit dem Leben und Wirken der Tieck-Tochter als auch mit der Kategorie der ‚Frauenfreundschaft‘. Neben Stellenkommentaren und Personen-, Orts- und Werkregistern enthält der Band zudem eine ausführlichen Einleitung, die die Briefe in den biografischen Kontext der beiden Frauen einbettet, den Versuch einer Deutung der Freundschaft unternimmt und auch die Materialität der Billets nicht außer Acht lässt.