Im Schatten des totalen Krieges
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Für die Museen war es die „Washingtoner Erklärung“ von 1998, die das lange verdrängte Thema von Raub und Plünderung durch die Organe des Nationalsozialismus in den besetzten Ländern Europas in seiner ganzen Breite und in seinem Niederschlag in den Kultureinrichtungen wieder auf die Tagesordnung brachte. Das zentrale Anliegen des vorliegenden Bandes ist es, ausgehend von Fragestellungen der Provenienzforschung, die in einigen grundlegenden Beiträgen behandelt werden, dieses Geschehen in einem Zusammenhang zu stellen, Hintergründe zu beleuchten, Gleichzeitiges hervorzuheben. Dies gilt für die Befragung der Sammlungen einerseits sowie andererseits die Auseinandersetzung mit den Sammlungen im Rahmen der Museums- und Sammlungsgeschichte. Dieser Ansatz kann sich jedoch nicht auf einen Tunnelblick in die eigenen Bestände beschränken. Enteignet, geraubt, deportiert und gemordet wurde vor Ort, in der Region, in allen vom nationalsozialistischen Deutschland okkupierten Ländern Europas, und es ist der durch diese Maßnahmen ausgelöste gewaltige Güterstrom, in dem sich auch die Sammlungsarbeit der Museen in dieser Zeit und weit darüber hinaus bewegte und bewegt.