Erkundungen in Neurath
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Neurath ist heute der südlichste Stadtteil von Grevenbroich. Die Gründung von Neurath erfolgte Anfang des 12. Jahrhunderts. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war die „Ackerschaft“ Haupterwerbsquelle. Dies änderte sich, als im Jahre 1858 beim Bau eines Dorfbrunnens zufällig die Braunkohle gefunden wurde. Dieser Bodenschatz gab der Region ein neues Gesicht. Bis zum Jahre 1968 wurden aus der Braunkohle Briketts hergestellt. Heute wird in zwei modernen Braunkohlekraftwerken Strom erzeugt. Die vom Autor bisher vorgelegten heimatkundlichen Arbeiten in den Büchern „Neurath“, „Braunkohle, Kraftwerke, Briketts“, „Treffpunkt Neurath“ und „In Neurath“ konnten einen wesentlichen Beitrag zur Geschichte des Dorfes leisten. Die neuen Forschungsarbeiten in diesem Band schließen Forschungslücken und erweitern das heimatkundliche Wissen. Im Buch „In Neurath“ wurde über die Siedlungen berichtet, die vor und unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden. In diesem Buch sind die Siedlungen Thema, die in den Sechziger- und Siebzigerjahren nördlich und südlich des alten Ortskerns gebaut wurden. Ein besonderes Kapitel zeigt Relikte aus der Kriegszeit, nämlich Luftschutzbunker. Hier suchten die Neurather Bürger Schutz vor den Luftangriffen, die vor allem die Neurather Braunkohlenindustrie trafen. Die Braunkohlenindustrie und die Landwirtschaft prägen das Dorf. In einem Forschungsbericht wird untersucht, was mit der Asche passiert, die bei der Stromproduktion in den Neurather Kraftwerken anfällt, zum anderen wird aufgezeigt, wie sich die Landwirtschaft über die Jahrzehnte im Zuge der Industrialisierung veränderte. Mit der Rekultivierung der vom Bergbau in Anspruch genommenen Flächen entstand eine reich diversifizierte neue Kulturlandschaft. Berichtet wird über die neuen Gewässer und Teiche, die jetzt die Region bereichern. Mit der Gründung von Neurath bekam das Dorf auch eine erste kleine katholische Kirche. Die einzelnen Bauphasen der Kirche bis in die Neuzeit werden behandelt, ebenso die Geschichte der evangelischen Kirche, die im Jahre 1930 errichtet wurde. Treffpunkt der Neurather Bürger muslimischen Glaubens ist eine große Moschee in Grevenbroich. Wie es unmittelbar nach dem Kriege in Neurath aussah, erfahren wir in dem Bericht über den Schulweg des Autors, der quer durch das ganze Dorf verlief. Was das Dorf besonders kennzeichnet ist der spezielle Neurather Dialekt oder das Neurather Platt. Platt war früher in Neurath die eigentliche Muttersprache. Sie war vertraut, einfach und verständlich. Nur in der Schule wurde Hochdeutsch gesprochen.