„Ganz hinten im allerhintersten Hinterpommern …“ - Pommern in historischen Novellen von Hans Hoffmann
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Hans Hoffmann (*1848 in Stettin – †1909 in Weimar) galt zu seinen Lebzeiten als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Schriftsteller seiner Zeit. Besonders geschätzt wurden seine Novellen, die in eine Reihe mit den Werken Storms, Kellers und Raabes gestellt wurden. Mit diesem Buch werden Hoffmann und sein im Laufe des 20. Jahrhunderts vergessenes Werk nunmehr in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Dies erfolgt in mehrfacher Hinsicht: Zum einen ist es das erste seit dem Tod des Schriftstellers ihm gewidmetes Buch. Zum anderen werden die historischen Novellen Hoffmanns mit Pommernbezug aus einem gänzlich neuen Blickwinkel untersucht: Ein erstes Mal als kohärentes Text-Corpus zusammengestellt, werden sie unter aktuellen Gesichtspunkten im Kontext der Darstellung des künstlerischen Raumes interpretiert. In einer konzisen Textanalyse wird dabei narratologischen Fragen ein zentraler Stellenwert eingeräumt. Ausgehend vom Vorhaben, einen ersten Ansatz für die Darstellung eines Panoramas literarischer Inszenierungen Pommerns an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zu liefern und ein Forschungsmodell dafür anzubieten, bezieht Bartosz Wójcik Positionen von Jurij M. Lotman und seiner kultursemiotischen Raumtheorie. Unter Nutzung neuerer narratologischer und kulturwissenschaftlicher Errungenschaften zur Erforschung der Kategorie Raum analysiert Wójcik die literarische Darstellung Pommerns am Beispiel der historischen Novellen Hoffmanns. Dabei stützt er sich auf eine breite Materialbasis, die zu einer umfangreichen Erfassung der historischen, kulturellen und literarischen Kontexte herangezogen wird. Diese Herangehensweise bildet ein perspektivisches Forschungsangebot, das sowohl für Empfängerkreise von Interesse sein soll, die an der literarischen Kultur Pommerns interessiert sind, wie auch für jene Forscher von regional verorteten Literaturen, die nach optimalen Modellen und Forschungsmethoden suchen.