Die Analyse der Schach-WM 1886-2006
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Das Niveau einer Schachpartie hängt sowohl von der Fantasie und Vorausschau der Spieler ab, als auch von der Urteilskraft, der analytischen Fähigkeit und der Entschlossenheit der Kontrahenten. Fantasie, Voraussicht und Urteilskraft (= Beurteilungsqualität der Stellung) entscheiden über die Qualität der Pläne und Einfälle, somit über das Niveau der Schachpartie insgesamt. Da aber jedem menschlichen Gehirn, wie übrigens auch jedem Schachprogramm, aufgrund seiner endlichen Struktur zwangsläufig Grenzen gesetzt sind, während im Gegensatz dazu eine Schachpartie praktisch unendlich viele verschiedene Zugmöglichkeiten besitzt, sind der menschlichen Fantasie, Vorausschau und Urteilskraft im Schachspiel ebenfalls Grenzen gesetzt. Die schier ungeheure Anzahl verschiedener Zugmöglichkeiten erlaubt zwar, je nach Spielniveau der Spieler eine gewisse Vorausberechnung und Stellungsbeurteilung, aber gerade wegen dieser kognitiven Grenzen werden Analysen von Zugfolgen die dem gesunden Menschenverstand nicht zu widersprechen scheinen i. d. R. bevorzugt und gefällige Stellungen und Zugfolgen werden deshalb oft zu unrecht als die besseren angesehen. Da aber, wie der Autor beweisen kann, die besten Fortsetzungen mit subjektiven Beurteilungskriterien in den meisten Fällen nicht zu finden sind, - weil es für jeden Halbzug durchschnittlich etwa 35 bis 38 verschiedene Gegenhalbzüge als mögliche Antworten gibt - dass dieses herkömmliche subjektive Analyseverfahren nicht besonders gut geeignet ist eine objektive Partiebeurteilung abzugeben. Dafür existiert aber die Möglichkeit mit Hilfe einer Schachengine eine Partie oder ganze Partieserien genauer, weil numerisch zu beurteilen.