Heinrich Hörlein (1882-1954) Wissenschaftler, Manager und Netzwerker in der Pharmazeutischen Industrie
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Diese Studie untersucht erstmals Leben und Wirken des Chemikers, Physikers und Nationalökonoms Heinrich Hörlein (1882–1954), der als Wissenschaftler, Manager und Netzwerker die Entwicklung der pharmazeutischen Forschung und den Ausbau der Elberfelder Forschungsstätten bei Bayer, die als wichtiger Teil der „Apotheke der Welt“ galten, nachhaltig prägte. Der Untersuchung liegt ein umfangreiches, teils neu erschlossenes Quellenmaterial zugrunde. Neben Originalaufzeichnungen Hörleins über seine Labortätigkeiten aus dem Firmenarchiv der Bayer AG konnten aus dem Privatarchiv eines Enkels zahlreiche Archivalien, darunter 146 Briefe und auch Bilder aus dem Nachlass der Familie, ausgewertet werden. Analysiert werden neben Hörleins Persönlichkeit, seine wissenschaftlichen Tätigkeiten, insbesondere seine Forschungen auf dem Gebiet der Farbstoffe und der Arzneistoffe, seine Kompetenzen als Führungskraft und Manager des Elberfelder Werkes und der IG Farben. Die Studie bietet einen Überblick über den Weg von der Arzneimittelforschung bis zum Fertigarzneimittel sowie Erkenntnisse zur Gestaltung des Arzneimittelsortiments in Deutschland vor 1945. Die Arbeit untersucht außerdem den Aufbau und die Pflege seiner wissenschaftlichen Beziehungen und widmet sich ferner seinem politischen Netzwerk und dem IG Farben-Prozess. Dabei finden neben den Blickwinkeln der Anklage und Verteidigung erstmals auch die persönlichen Ansichten Hörleins als betroffener Angeklagter Berücksichtigung.