Krise des Kompromisses?
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Die Praxis des Ausschlusses und der Hierarchisierung des nationalen Wohlfahrtsstaates stellt nach dem Urteil von Birgita Dusse Anknüpfungspunkte für das Narrativ der Rechten dar. Um diese Argumentation zu begründen, analysiert sie in einer Langzeitperspektive die Arbeitsmarktpolitik in der Europäischen Union. Ausgehend von regulations- und hegemonie-theoretischen Überlegungen aus dem Spektrum materialistischer Staatstheorie untersucht sie in drei empirischen Länderfallstudien Dänemark, Deutschland und Italien mit dem Fokus auf den Gewerkschafts- und Managementstrategien. Für die Analyse der Strukturiertheit des nationalen Wohlfahrtsstaates macht die Autorin das Konzept des „selektiven Korporatismus“ (Esser 1982) fruchtbar und zeigt, wie die gezogenen Arbeitsmarkthierarchien die wettbewerbsstaatliche Transformation überdauerten. Die Ausschlussmechanismen des fordistischen Klassenkompromisses gegenüber Frauen und Migrant*innen haben sich im Postfordismus nicht aufgelöst, sondern weiter vertieft und erschweren heute eine solidarische Klassenpolitik.
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