Fritz Grünbaum und das Wiener Kabarett
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Das Buch umfasst zwei Teile: eine Biographie über Fritz Grünbaum und Texte von Fritz Grünbaum (gereimte Monologe, Kabaretttexte, Doppelconférencen, Schlager-, Lieder- und Chansontexte) FRITZ GRÜNBAUM, 1880 in Brünn geboren, 1941 im KZ Dachau umgekommen, war einer der bedeutendsten Unterhaltungskünstler der Zwischenkriegszeit. Begonnen hat er 1906 als Kabarettist und Conférencier im Etablissement „Hölle“ im Souterrain des Theaters an der Wien. Nach seinem Durchbruch mit gereimten Monologen, voll von philosophischer Weltsicht und selbstironischen Alltagsbeobachtungen, hatte er einen neuen Stil in der Conférence entwickelt und war damit auch an deutschen Kabarettbühnen gern gesehener Gast. Damit reiht sich Grünbaum in die Reihe jener Künstler ein, die – bis 1933 – zwischen Wien und den deutschen Zentren der Unterhaltung pendeln. Daneben schrieb Grünbaum zahlreiche Operettenlibretti, etwa für Robert Stolz, Franz Lehár, Ralph Benatzky, Emmerich Kálmán oder Leo Fall, und seine Lieder wie „Du sollst der Kaiser meiner Seele sein“ oder „Ich hab’ das Fräul’n Helen’ baden seh’n“ sang bald ganz Wien. Gemeinsam mit Karl Farkas schuf er in den 1920er und 1930er Jahren auch dutzende Revuen –mit ihren unvergessenen Doppelconférencen wurden sie zu einem Höhepunkt des österreichischen Kabaretts. Der vielseitige Künstler war auch als Filmschauspieler und Theaterdirektor mehrerer Wiener Revue- und Kleinkunstbühnen tätig. Der Publikumsliebling wurde nach dem „Anschluss“ verhaftet und ins KZ Dachau überstellt. „Den Grünbaum haben wir!“, vermeldet im Mai 1938 stolz die Wiener Ausgabe des Völkischen Beobachters.
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