Der Begriff der Freiheit beim mittleren und späten Schelling
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Aus dem Vorwort: Auch bei unter sich kontroversen Wissenschaftstheoretikern wie Th. Kuhn und St. Toulmin gibt es Übereinstimmung darin, daß es so etwas wie eine mehr oder weniger wohletablierte ‚Normalwissenschaft’ gebe, von der sich eine Wissenschaft, die sich aufgrund sog. innerer Gründe im Umbruch – nämlich hinsichtlich einiger ihr wesentlicher Überzeugungen methodologischer bzw. auch problemthematischer Art – befindet, nicht nur oberflächlich unterscheidet. Gehen wir auf besagte Kontroverse mehr im einzelnen für jetzt nicht ein. – Was vielmehr meiner Ansicht nach in diesem Zusammenhang wesentlich ist, ist der grundlegende Sachverhalt, daß auch schon im Zusammenhang mit Kommentierung und entsprechender Forschung die alte Forderung maßgebend ist, ob das Gros derjenigen maßgebend sein soll, die sich im Zuge der Kommentierung (und alles dessen, was dies mitbeinhaltet) einer großen Gestalt der Denkgeschichte mehr auf gewisse Grundüberzeugungen der damit befaßten Forschergemeinde, d. h. also ‚mehr’ unbefragterweise sich auf das in solcher ‚Gemeinde’ Gängige, einlassen und sich damit in das große Heer derer einreihen, die ‚brave’ (dies ist keineswegs abschätzig gemeint) und gediegene Einzel-Sachforschung betreiben; oder aber ob bei aller Beherrschung des Handwerks, wofern sich kritische Tatbestände hinsichtlich des zentralen Forschungsgegenstandes eruieren lassen, dar-über hinaus sich die Herausforderung ergibt, die bisher eher ungefragt maßgeblich gewesenen Forschungsvoraussetzungen einer je nachdem tiefgreifenderen Kritik zu unterziehen; selbstverständlich wird eine solche Kritik nur dann ernst genommen werden können, wenn bzw. insoweit sie einen besseren Alternativvorschlag (oder mehrere solche) hinsichtlich des in die Kritik Geratenen vorzuweisen hätte.