Splitterzehe
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Es ist die Geschichte einer kleinen, jüdischen Gemeinde in Niedersachsen. Re-cherchiert wurde von der Autorin in Landes- und Kreisarchiven vor mehr als zwei Dekaden, doch die aufgefundenen Dokumente scheinen nichts an Gültigkeit und Lebendigkeit eingebüsst zu haben. Ausgangspunkt waren hebräische Grabsteine, die eine jüdische Freundin übersetzte. Und damit präzise Hinweise auf die Familien gab, welche hier lebten. Die Löwensteins, Hirschfelds, Lipmanns, Blumenfelds und Goldschmidts waren assimiliert, als sie nach der Machtergreifung der Nazis um ihr Leben fürchten mussten, flohen oder es verloren. Auf der Spurensuche nach den Einzelschicksalen ergibt sich ein entblössendes Bild antisemitischer Vorurteile und eines „Raubzuges“ ohnegleichen. Das einstige Land der Täter hat sich erfreulicher-weise gewandelt, doch gegenwärtige Tendenzen des Hasses, der sozialen Aus-grenzung oder der Ignoranz gegenüber Benachteiligten sind offensichtlich. So er-zählt dieser jüdische Friedhof nicht nur von den Toten. Es ist ein Ort des Lebens mit seinen Möglich- und Unmöglichkeiten.