Rück-Spiegel
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„Rück-Spiegel“ sind Fotografien, die mit Bewohnern der Sozialeinrichtung Schön entstanden sind und sich formal an „Rückwärts“, den zweiten Teil des Buches, anlehnen. Da die typischen Attribute von Portraits – die Gesichtszüge – in den Fotografien völlig ausgespart bleiben, erzählen die Momentaufnahmen in „Rückwärts“ von den Personen vor allem über die Kleidung oder das Umfeld. In den inszenierten Aufnahmen in „Rück-Spiegel“ dagegen sind es die gespiegelten Gesichtsfragmente in Kombination mit den Rückenansichten, die sich einer klassischen Portraitaufnahme verweigern und die Betrachtenden fordern. „Unabhängig von der jeweiligen Raum- und Blickinszenierung schafft es einer immer ins Bild: der Rücken, jener visuell hintangestellte Bereich unseres Körper-Selbsts, der häufig mit dem Unbewussten in Verbindung gebracht wird und mit der Vergangenheit – mit dem, was wir hinter uns gelassen haben und was uns zugleich unwiderruflich eingeschrieben ist. Als evolutionärer Rucksack verkörpert der Rücken auch unsere ungeschützte, verletzliche Seite, dann wieder steht er für Stärke und Standhaftigkeit. Solche vielschichtigen Qualitäten und Anmutungen schwingen hier immer mit, wenn auf den Aufnahmen die Rückseiten der Porträtierten buchstäblich ins Bild drängen. In ihrer physischen Kompaktheit markieren sie einen visuellen Ruhepol gegenüber der eigensinnigen und bruchstückhaften Welt der Spiegelungen.“ ( Gisela Steinlechner im Begleittext)