Klassiker im Kontext 2: Quellen und Abbildungen
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Der Bezug auf die Antike und deren herausragende Werke und Autoren ist für die Literatur des 15. und 16. Jahrhunderts zentral. Auch in der deutschsprachigen Literatur dieser Epoche buchgeschichtlicher Umbrüche und Neuanfänge gab es Unternehmungen, die auf die Einbürgerung und Aneignung der als autoritativ geltenden Werke literarischer und philosophischer Klassiker der Antike zielten. Erhalten sind sie in Handschriften des 15. und insbesondere in medial ambitionierten, experimentierenden Drucken des 15. und 16. Jahrhunderts. Die hier versammelten Analysen widmen sich einem ausgewählten Korpus dieser Verdeutschungen (Aesop, Boethius, Cicero, Ovid, Terenz, Vergil), die noch nicht systematisch und vor allem noch niemals für eine so lange und entscheidende Phase der Druckgeschichte (1460/70 - 1620) untersucht wurden. Im Blickpunkt stehen die komplexen medialen Transferprozesse, die Präsentation und Rezeption der Werke bestimmen, und die damit zusammenhängenden kulturräumlichen Kontextualisierungen, die versuchten, deren Verortung im vernakularen Umfeld zu ermöglichen.