Religionskritik
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Im Unterschied zur religiösen oder weltanschaulichen urteilt die wissenschaftliche Religionskritik von einer Position der inhaltlichen Distanz aus über ihren Gegenstand. Sie hält sich von den normativen Prämissen fern, die in religiöser Hinsicht eine positive und in antireligiöser Hinsicht eine negative Essenzialisierung dessen zur Folge hat, was als wahres Wesen der Religion verstanden wird. Religionen sind immer ambivalent und ihre Werte historisch bedingt. Deswegen hat es die Kritik mit Widersprüchen zu tun, bei denen wahr und falsch nicht so ohne weiteres unterschieden werden kann. Religionskritik und Religionsfreiheit als Einheit zu denken, ist deshalb die Grundvoraussetzung für die wissenschaftliche Aufklärung über Religion. Das Lehrbuch führt in das Wesen und die Aufgaben einer wissenschaftlich Religionskritik ein. Deren Ziel ist nicht, Religion zu „widerlegen“. Vielmehr geht es darum, religiöse Phänomene besser zu verstehen. Einschlägige Begriffe und Theorien werden anhand konkreter Beispielen vorgestellt.