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Von Medialisierung ist in nahezu allen Bereichen der Gesellschaft seit den sechziger Jahren bis in unsere Gegenwart hinein die Rede. Doch bleibt es oft ungewiss, was genau diesen gesellschaftsprägenden Prozess ausmacht, dem vermeintlich nichts und niemand entkommen kann. Das Buch geht genau dieser Frage nach und erforscht den Ursprungskontext der Prozesslogik der Medialisierung als Vorgeschichte unserer Gegenwart. Die Entwicklung der Medialisierung war vor allem durch eine enge, wechselseitige Beziehung von Medien und Politik seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland gekennzeichnet, die zu einer Veränderung der politisch-sozialen Semantik führte. Diese Wechselseitigkeit wird anhand der bundesrepublikanischen Wahlkämpfe zwischen 1960 und 1990 untersucht, was den Blick auf die Strukturveränderung der politischen Sprache eröffnet: Wie veränderte das Fernsehen Sprache und Jargon von Politikern? Welchen Einfluss hatten Medien auf die Kampagnen der Parteien? Und wie entwickelte sich der kritische politische Journalismus unter Einfluss der Prozesslogik der Medialisierung? Die Beantwortung dieser und weiterer Fragen liefert einen historiographischen Befund von großer Relevanz für das kritische Verständnis unserer Gegenwart, in der die Prozesslogik im Begriff der Digitalisierung weitergeführt wird.