ArchiVision - 10 Jahre Museum für Architekturzeichnung
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Architektur auf Papier hat eine eigenständige Position innerhalb der grafischen Künste inne, unabhängig davon, ob sie im Dienst realisierter oder nicht realisierter Bauwerke steht. Zum 10-jährigen Jubiläum des Museums für Architekturzeichnung stellt eine Ausstellung die Sammlungstätigkeit in den Mittelpunkt und präsentiert Architekturzeichnungen aus vier Jahrhunderten. Rund 120 Werke veranschaulichen die künstlerischen Möglichkeiten der Architekturdarstellung. Die Exponate werden in fünf zeitübergreifenden Themenbereichen betrachtet: Es wird die Skizze in den Blick genommen, mithilfe derer Architekten erste Gedanken auf dem Papier fixieren, darunter Werke von Ferdinando Galli-Bibiena, Ludwig Mies van der Rohe und Frank O. Gehry. Dem Thema Türme und Hochhäuser als Ausdrucksform des visionären Architekturentwurfs sind Zeichnungen von Herman Saftleven, Antonio Sant’Elia und Lebbeus Woods gewidmet. Im Kapitel Stadt- und Wohnwelten kommen die Perspektive und ihre zeichnerische Vortäuschung von Wirklichkeiten zum Tragen, die in Arbeiten von François-Joseph Bélanger, Zvi Hecker und Peter Cook deutlich werden. Das vierte Kapitel zeigt bautechnische Utopien, deren Realisierung nie geplant war. Ennemond Alexandre Petitot, Jakow Tschernichow aber auch Alexander Brodsky setzten sich damit auseinander. Der letzte Ausstellungsteil beleuchtet große zeichnerische Ideen, die man mit dem Begriff „Welttheater“ fassen möchte. Gezeigt werden Entwürfe von Leo von Klenze bis zu reinen Fantasien von Haus-Rucker-Co. In dieses Genre gehören auch barocke Festarchitekturen und Bühnenbilder. Die Ausstellung endet mit der Frage nach den Grenzen der Darstellbarkeit von Architektur mit Arbeiten von Alexander Rodtschenko und Kirill Chelushkin.