Erweitertes Kino. Die Wiener Filme der 60er Jahre
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Während der Wiener Aktionismus mit seinen Auftritten und bildnerischen Werken bereits seit langem „als wichtigster Beitrag Österreichs zur zeitgenössischen Kunst“ (Ina Conzen) gilt, wurde dem Wiener Avantgardefilm dieser Zeit bisher nur wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Hans Scheugl, selbst Filmemacher, Mitglied der Wiener Avantgarde der 1960er-Jahre und 1974 mit Ernst Schmidt jr. Co-Autor des bei Suhrkamp erschienenen Werks „Eine Subgeschichte des Films“, macht mit dem vorliegenden Buch erstmals deutlich, dass auf dem Gebiet des Wiener Avantgardefilms eine Bewegung auftrat, die eine für Europa beispiellose explosive Entwicklung erlebte. Maßgebliche Initiatoren dieser Entwicklung waren Kurt Kren, Ernst Schmidt jr., Hans Scheugl, Peter Weibel und Valie Export, die hier erstmals als Gruppe vorgestellt werden: die Wiener Filmer. Eine Kunst-Geschichte der 60er-Jahre wäre ohne ihre Wurzeln in der Nachkriegsepoche unvollständig. Deshalb setzt der Autor bei den experimentellen Filmen und der Kunst der 50er-Jahre an (u. a. der Wiener Gruppe und der Wiener Aktionisten) und liefert ein spannendes Zeitbild, das es bisher, wie es sich jetzt zeigt, noch zu entdecken galt. Des weiteren stellt der Autor die Arbeiten der Wiener Filmer in einen internationalen Vergleich und gibt damit auch einen Abriss des amerikanischen und europäischen Undergrounds.