Politische Gemeinde, kommunale Parteien und lokale Politik
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Im staatlichen Gefüge sind die Schweizer Gemeinden bezüglich der ihnen zukommenden Aufgaben und Funktionen einander gleichgestellt. Sie unterscheiden sich jedoch beträchtlich in ihrer Grösse und ihren strukturellen Merkmalen. Wenig bekannt sind die Unterschiede hinsichtlich ihrer politischen Organisation. Wieviele Mitglieder der Gemeinderat zählt, nach welchem Wahlverfahren gewählt wird und ob anstelle der Gemeindeversammlung ein Parlament die Legislativfunktion übernimmt, ist den Gemeinden häufig freigestellt und Gegenstand politischer Kontroversen. Basierend auf einer schriftlichen Befragung sämtlicher Gemeindeschreiber gewährt dieses Buch einen Gesamtüberblick über die ausserordentlich komplexen politischen Verhältnisse in den mehr als 3000 Gemeinden der Schweiz und fördert eine Reihe neuer Erkenntnisse zutage. So zeigt sich etwas, dass die Grösse der Exekutive zwischen drei und dreissig Mitgliedern variiert, dass knapp 30% der Gemeinden nach dem Proporzverfahren wählen und dass jede sechste Gemeinde ein Gemeindeparlament hat. In der Lokalpolitik kommt den politischen Gruppierungen eine erstaunlich grosse Bedeutung zu. In rund 70% der Gemeinden beeinflussen sie in beträchtlichem Ausmass die lokalpolitischen Entscheidungen, und nicht weniger als acht von zehn Mitglieder der Gemeindeexekutive gehören einer Partei an. Unter den Parteien dominieren die drei bürgerlichen Bundesratsparteien FDP, CVP und SVP; einzig in den Städten ist die SP entsprechend ihrer Stärke auf nationaler Ebene vertreten. Je nach Kanton und Struktur der Gemeinden variiert allerdings Verbreitung und Einfluss der einzelnen Parteien.