Arbeiterinnen und Arbeiter beim Eisenbahnbau im Raum Schwäbisch Hall um 1860
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Als „hergelaufene Bevölkerung“ titulierte die Obrigkeit jene Frauen und Männer, die im 19. Jahrhundert zu den großen Eisenbahnbaustellen in Württemberg strömten: arbeitslose Handwerksgesellen, Taglöhner, Bauernknechte und -mägde. Über technische oder ökonomische Aspekte des Eisenbahnbaus ist viel geschrieben worden, während die Menschen, die unter härtesten Arbeitsbedingungen enorme Leistungen vollbrachten, meist im Dunkel der Geschichte verblieben. So ist auch kaum bekannt, daß ein großer Prozentsatz der Eisenbahnbauarbeiter Frauen war. Das Buch schildert auf der Basis eines reichen Aktenbestands aus den Jahren 1859 bis 1869 die Lebenswelt der Arbeitergruppe: zeitweise bis zu 2000 Menschen, Alte und Junge, Frauen und Männer, Einheimische und Fremde. Der Blick auf Wohnverhältnisse, Kleidung, Ernährung, Freizeit, den Umgang mit Geld, auf Familie und soziale Beziehungen ergibt ein farbiges Bild des Alltags beim Eisenbahnbau. Die kulturwissenschaftliche Analyse gilt den unterschiedlichen Strategien der Lebensbewältigung, den Erfahrungen, Perspektiven und Handlungsweisen der Arbeiterinnen und Arbeiter.