Mutterschaft und weibliches Selbstkonzept
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Mutterschaft und Mütterlichkeit wurden in der christlich- abendländischen Kultur lange Zeit als innerste Wesenserfüllung der Frau verstanden. Tatsächlich aber ist die Mutter als weibliche Person und kulturelle Gestalt weitgehend unerforscht. In dieser Arbeit werden Mutterschaft und weibliches Selbstkonzept aus einer interkulturell vergleichenden Perspektive untersucht. Arbeitsmigrantinnen und Aussiedlerinnen mit unterschiedlichen Einwanderungserfahrungen werden mit westdeutschen Frauen danach verglichen, unter welchen Bedingungen Mutterschaft im Migrations- und Einwanderungsprozeß gelebt wird und welche Veränderungen sich in diesem Prozeß sowohl für die Praxis als auch für die Erfahrung der Mutterschaft und das Selbstkonzept der Frau ergeben. Durch die Kontrastierung von verschiedenartigen kulturellen und gesellschaftlichen Kontexten werden die Möglichkeiten aufgezeigt, die in einem weniger polarisierten Geschlechtscharakter für Frau und Mann liegen können. Exemplarisch zeigen sich die Konsequenzen der einseitigen Zuschreibung von Geschlechtscharakteren im westlichen Modell in der Dissoziation der elterlichen Erziehungsaufgaben. Solche Ausgrenzungen werden durch die Ergebnisse der Untersuchung zugleich deutlich und fraglich. Die Einstellungen der Befragten aus der Türkei und die der befragten Aussiedlerinnen verweisen auf eine nicht-westliche Modernität, die den Horizont der allgemeinen Frage nach Geschlechtsrollenwandel und der Gestaltung von Geschlechterverhältnissen deutlich erweitert. Der Inhalt: Einleitung. Erster Teil: Analyse und Deskription Mutterschaft in ethnologisch-anthropologischer Perspektive - Konstitutive Merkmale von Mutterschaft in einfachen Gesellschaften. Mutterschaft in westlich-feministischer Perspektive - Konstitutive Merkmale von Mutterschaft in westlichen Gesellschaften. Mutterschaft in den Herkunftsgesellschaften von türkischen und sowjetdeutschen Frauen. Mutterschaft und Migration/ Einwanderung. Zweiter Teil: Methodisches Konzept Methodische Prämissen und programmatische Überlegungen. Die Erforschung des weiblichen Selbstkonzeptes. Die Validität interkultureller Untersuchungen. Darstellung der Projektforschung. Dritter Teil: Empirische Ergebnisse: Ausgewählte empirische Ergebnisse. Zusammenfassende Diskussion. Literatur.