Tod im Spiegel
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Dieses Buch versucht einen neuen Zugang zu Lacan: nicht über die so oft wiederholte Formel, wonach das Unbewußte strukturiert sei wie eine Sprache, nicht über die Trias von ›imaginär‹, ›symbolisch‹, ›real‹. Es bahnt sich vielmehr seinen Weg über Lacans frühe Theorie des Ichs als Spiegel-Ich und des Imaginären – gelesen nicht nur vor dem Hintergrund der Freudschen Theorie, sondern auf der Folie zeit- und wissenschaftshistorischer Einflüsse auf das Denken Lacans – Einflüsse, deren Bedeutung bisher nie systematisch auf die innere Struktur der Lacanschen Lesart der Psychoanalyse bezogen worden sind. Weit gespannt ist daher der theoretische Bogen: Getragen von den beiden Antipoden Descartes und Freud, entfaltet sich die Argumentation über die Phänomenologie Edmund Husserls; es folgt eine Rekonstruktion zentraler theoretischer Kategorien wie derjenigen des Spiegel-Ichs und des Narzißmus, der Imago und des Imaginären sowie der Lacanschen Neuformulierung des Ödipuskomplexes auf der Basis verleugneter Todesangst und Phantasien der Zerstückelung. Schließlich eröffnet die Orientierung des Imaginären am Bild, die auf die Herkunft Lacans aus dem Surrealismus und seine Beziehung vor allem du Dalí verweist, das Faszinierende und Produktive dieses spezifischen Zugangs zu den Gestalten eines nicht nur individuell bleibenden, sondern gesellschaftlich wirksamen Unbewußten. In dieser Verbindung von Malerei und Psychoanalyse zeigt sich die eigentliche Originalität Lacans.