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Rechtsprobleme beim Bruch des psychotherapeutischen Abstinenzgebots

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Gegenstand der Abhandlung sind die verschiedenen Ansprüche, denen ein Psychotherapeut ausgesetzt sein kann, wenn er eine sexuelle Beziehung zu einer (ehemaligen) Patientin eingeht -und zwar sowohl im Rahmen des privaten als auch des gesetzlichen Krankenversicherungssystems. Innerhalb dieser beiden Gebiete werden nicht nur die möglichen Schadenersatzansprüche betroffener Patientinnen und Dritter behandelt. Einen wesentlichen Teil der Untersuchung bildet auch die Frage, ob die Patientin, die Krankenversicherung oder die Kassenärztliche Vereinigung zumindest einen Teil des für die Therapie geleisteten Honorars zurückfordern können. Eingearbeitet sind ferner beweisrechtliche Probleme, denen sich die Patientin bei Anstrengung eines Prozesses gegenübersieht. Im Ergebnis muß dabei zwischen sexuellen Kontakten, die während der Therapie stattfinden, und solchen Beziehungen, die erstmals nach deren formellem Abschluß aufgenommen werden, unterschieden werden: Kommt es im Rahmen der Therapie zu den ersten Kontakten, so bietet das geltende Recht in materieller, aber auch in prozessualer Hinsicht durchaus Möglichkeiten, Vermögenseinbußen und immaterielle Nachteile auszugleichen, die die betroffene Patientin aufgrund des sexuellen Mißbrauchs erlitten hat. Hingegen ist die rechtliche Behandlung der so genannten »posttherapeutischen« Beziehungen - vor allem im Hinblick auf beweisrechtliche Fragen - äußerst problematisch.

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1997

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