Beziehungen als Lebensform
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Die antike chinesische Gedankenwelt bildet einen sehr gegensätzlichen Kosmos zu den westlichen, vom technischen Denken beherrschten Wissenschaften. Um einen Überblick über das Theorienspektrum der chinesischen Antike zu geben, hat ein deutsch-chinesisches Autorenkollektiv zahlreiche Originalquellen aus dem Bereich der klassischen chinesischen Philosophie/Pädagogik und chinesische Sekundärliteratur ausgewertet. In dieser Rekonstruktion chinesischer Lebens- und Erziehungsauffassungen führen die Autoren in konfuzianistische, mohistische, daoistische und legalistische Ideen ein und interpretieren diese auf der Basis konstruktivistischer Grundüberlegungen. Im Mittelpunkt steht dabei das chinesische Denken-in-Beziehungen im Unterschied zu unserer kausal reduzierten Welt der Objektivationen. Bei der Betrachtung des Fremden stößt man häufig auf Selbstverständlichkeiten der eigenen Kultur und entdeckt aus dem anderen Blickwinkel heraus die einschränkende Relativität des eigenen Standpunkts. In diesem Sinne geht es dieser Studie nicht darum, sich der Überlegenheit des eigenen Kultur- und Zivilisationsprozesses selbstgefällig zu vergewissern, sondern in interkultureller Kooperation wechselseitig voneinander zu lernen.