Die Rezeption des (Zhouyi) Zhouyi in der chinesischen Philosophie, von den Anfängen bis zur Song-Dynastie
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Angesichts der Popularität des Yijing in westlichen Kreisen fühlen sich immer wieder auch westliche Sinologen motiviert, über das Yijing weiter zu forschen und mögliche neue Interpretationsansätze aufzuzeigen. Die nun schon zwei Jahrtausende währende Diskussion um das Yijing und seiner Kommentare als Kernbereich aller chinesischen Philosophie zeigt ein sehr explizites, wenn auch facettenreiches Weltbild und daraus abgeleitete Verhaltensregeln für den Menschen auf. In vielen Grundlagenwerken zur chinesischen Philosophie finden sich zwar Kapitel zum Klassi-ker der Veränderung, aber wenig ist bisher über die Rezeption des Yijing in den verschiedenen Dynastien und ihren Denk-Schulen zusammenhängend dargestellt worden. Verfolgt man die Auslegungen des Urtextes und seiner Appendices lassen sich tiefe Einblicke in die Philosophie-geschichte Chinas gewinnen, die ihrerseits wiederum den Zugang zu angrenzenden Wissensbereichen erleichtern. Diese Arbeit zeigt, welche Grundtheorien des Yijing stimmig festzuhalten sind, welche Yijing-fremden Traditionen in seine Rezeptionsgeschichte eingeflossen sind und welche Auswirkungen diese auf die Einflußnahme der Yijing-Lehre in angrenzenden Wissensbereichen erzielt haben. Die zunehmende Akzeptanz beispielsweise der Traditionellen Chinesischen Medizin, Qigong oder Taijiquan hat ein Verständnis der zugrunde liegenden philosophischen Konzeptionen un-umgänglich werden lassen. Erst eine tiefgreifende Beschäftigung mit der angetroffenen Fremdhaftigkeit befähigt dazu, sich wertfrei und vorurteilslos mit anderen Systemen auseinander-setzen zu können.