Kommunitarismus und ökonomische Theorie der Politik
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Die Ökonomische Theorie der Politik hat sich zu einer festen Größe in der Analyse politischer Phänomene entwickelt. Die methodologischen Grundlagen dieser Anwendung der ökonomischen Theorie auf den Bereich der Politik sind dabei jedoch zutiefst umstritten. Dementsprechend formuliert der Kommunitarismus, der in den letzten Jahren weite Verbreitung gefunden hat, eine Gegenposition, die zentrale Aspekte der ökonomischen Vorgehensweise verwirft. Kommunitaristen wie Charles Taylor und Amitai Etzioni verweisen besonders auf Probleme, die durch die Figur des Homo oeconomicus entstehen und fordern die Betrachtung eines auch aus normativer Sicht adäquaten Menschenbildes. Dieser zentrale Punkt des Menschenbildes wird hier aufgenommen und ein methodologisches Konzept zur Wirkungsanalyse politischer Institutionen formuliert. Gerade vor dem Hintergrund der damit abgesteckten Erfordernisse wird gezeigt, daß sowohl das ökonomische als auch das kommunitaristische Menschenbild erhebliche Probleme aufweisen. Zur Verbesserung der Erklärungsleistung ist es sinnvoll, die Ausgestaltung des Homo oeconomicus in Abhängigkeit von der konkreten Untersuchungsaufgabe zur variabilisieren. In kritischer Auseinandersetzung mit bereits bestehenden Ansätzen wird ein Konzept entwickelt, das die fakultative Integration einiger Aspekte des kommunitaristischen Menschenbildes in den ökonomischen Ansatz auf der Basis sozialwissenschaftlicher und psychologischer Erkenntnisse ermöglicht, ohne die wesentlichen Erkenntnisleistungen des ökonomischen Ansatzes zu negieren.