Feinde im eigenen Land

Janet Anschütz und Irmtraut Heike zeigen in ihrem Band zur Zwangsarbeit in Hannover im Zweiten Weltkrieg vorbildlich, wie sich ein schwieriges regionalgeschichtliches Problem darstellen läßt. Die breite Mischung verschiedener Quelltypen und Provenienzen erweist sich als besonders ertragreich. Auch die Darstellung ist geglückt: Sie vermeidet eine isolierte Präsentation der Mikroebene ebenso wie abstrakte Ausführungen, in denen die regionale Geschichte nur hier und da illustrierend beigefügt wäre. Dabei beeindruckt die zugleich präzise wie verständliche Sprache der Autorinnen. Der Band von Anschütz und Heike beweist, auf welch hohem Niveau sich regionale Geschichtsforschung betreiben läßt. Damit hat der Bielefelder Verlag für Regionalgeschichte erneut Maßstäbe gesetzt. Gideon Botsch, in: Internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung 37, 2001