Dazugehörig und ausgegrenzt
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Bis gegen Ende der 80er Jahre verlief der Zuzug von Aussiedlern nahezu unbemerkt. Danach änderte sich die Situation. Das Verfolgungsschicksal wurde aufgrund der politischen Veränderungen in den Herkunftsländern zunehmend in Frage gestellt und die ins Land strömenden Aussiedler wurden mehr und mehr als Bedrohung für den deutschen Wohlfahrtsstaat angesehen. Das veränderte gesellschaftliche Klima führte schließlich auch zu einschneidenden Änderungen der Aussiedlerpolitik. Diese Untersuchung konzentriert sich auf die Analyse der Integrationschancen und -probleme junger Aussiedler unter diesen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Die Ergebnisse zeigen, daß bei jungen Aussiedlern die Migrationsgründe und die Umstände des Migrationsprozesses keinen nennenswerten Effekt auf die spätere Form der Integration haben. Daher ist zu vermuten, daß bei jungen Menschen die Chancen und Erfahrungen im Aufnahmeland sehr viel wichtiger sind als die Einstellung zum Migrationsprozeß. Für die als problematisch eingestuften Integrationsformen wurden in multivariaten Analysen stärkere Befindlichkeitsstörungen, ein erhöhter Alkohol- und Drogenkonsum sowie häufigeres deviantes und delinquentes Verhalen nachgewiesen. Diese Befunde treffen allerdings auch auf die deutsche Vergleichsgruppe zu. Insgesamt sind die jungen Aussiedler weder im Hinblick auf Befindlichkeitsstörungen noch im Hinblick auf Problemverhalten besonders auffällig. Dieser Befund legt den Schluß nahe, daß eine pauschale Betrachtung aller Aussiedler verfehlt ist. Inhalt: Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen Einleitung 1. Die Eingliederung junger Spätaussiedler: Forschungsstand und offene Fragen 1.1 Spätaussiedler aus der früheren Sowjetunion: Geschichte, Struktur und neue Entwicklungen einer Einwanderungsbewegung 1.1.1 Wanderungsbewegungen im Spannungsfeld politischer Krisen 1.1.2 Einwanderungsbedingungen im Wandel 1.1.3 Die soziale Situation junger Aussiedler in der Bundesrepublik Deutschland 1.2 Theorien und Modelle der Eingliederung 1.2.1 Exkurs zum Integrationsbegriff 1.2.2 Wissenschaftliche Ansätze 1.2.3 Zielsetzung und theoretischer Rahmen der Untersuchung 2. Die empirische Untersuchung 2.1 Methodische Konzeption 2.1.1 Die qualitative Studie 2.1.2 Die quantitative Studie 2.1.3 Strategien der Geltungssicherung 2.2 Ergebnisse 2.2.1 Migrationsgründe und Migrationskontext 2.2.2 Dimensionen und Formen der Integration 2.2.3 Formen der Integration im Hinblick auf subjektiv wahrgenommene und objektiv vorhandene Teilhabechancen 2.2.4 Der Einfluß von Migrationsgründen, Migrationsentscheidung und Migrationskontext auf die Form der Integration 2.2.5 Individuelle und soziale Folgen der Integrationsformen 2.2.6 Der Einfluß der Integrationsform auf Befindlichkeit und Verhalten 2.2.7 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse 3. Diskussion der Ergebnisse und Empfehlungen Literatur Anhang I. Grunddaten der Aussiedler und der einheimischen Deutschen aus der quantitativen Studie II. Statistische Kennwerte der in der quantitativen Studie verwendeten Skalen