Die Deutschen und Thomas Mann
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Wenn deutsche Schriftsteller sich in die Politik einmischen, gibt es fast immer Streit. Kritikern dieser Autoren wird bis in die Gegenwart vorgeworfen, dass die eigentlichen Gründe ihres literarischen Urteils – mitunter ihnen selbst gar nicht bewusst – im politischen Bereich zu suchen seien. Obwohl diese Behauptung seit Jahren im Raum steht, gab es bislang keine umfassende Untersuchung zu dieser Thematik. So auch nicht zu Thomas Mann, dessen Leben und Werk wie kaum ein anderes politisch aufgefasst wurde. Der Verfasser liefert auf der Basis von Rezensionen aus der deutschsprachigen Presse von der Jahrhundertwende bis in die Zeiten des Kalten Krieges und vor dem Hintergrund der politischen Kultur Deutschlands eine schlüssige Antwort auf die Frage, inwiefern außerliterarische Kriterien in die Beurteilungen einfließen. Neben seiner exemplarischen Analyse der Wechselwirkungen von Literatur und Politik zeichnet sich das Werk durch die umfassende Dokumentation auch von bislang wenig bekannten Rezeptionszeugnissen aus und ist damit ein wichtiges Hilfsmittel für die weitere Thomas-Mann-Forschung. Der Verfasser ist Akademischer Rat an der Universität Würzburg.