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Eine grundsätzliche Antipathie gegen Juristen, hauptsächlich aber die Ablehnung von Rechtsanwälten, ist nach Überzeugung des Rechtsprofessors Uwe Wesel ein Thema mit langer Tradition. Schlecht ausgebildet seien die Anwälte und extrem geldgierig, so die weit verbreitete Meinung. Nicht grundlos lautet ein Spruch aus früheren Jahrhunderten: „Soll dich ein Advocat beraten, sei nicht sparsam mit Dukaten“, und ebenso zu Recht kann man sagen, dass heute bei deutschen Anwälten vieles im Argen liegt, und zwar aus den verschiedensten Gründen. Es beginnt schon beim Studium: Wer Jura studiert, hat selten ein festes Berufsziel. Auch sind die juristischen Examen sehr schwer. Die Durchschnittsnote liegt bei „ausreichend“. Von tausend Studenten bestehen ein oder zwei mit „sehr gut“. Wer als Richter oder Staatsanwalt angestellt werden will, braucht mindestens ein „voll befriedigend“. Das schaffen die wenigsten. Die meisten schlechter Qualifizierten gehen in die Anwaltschaft, sodass es seit Jahren eine Anwaltsschwemme gibt: Die Zahl der Anwälte hat sich in den letzten 15 Jahren verdoppelt, von 50000 auf über 100000. Besonders schlimm ist auch, dass die Jurastudenten auf den Beruf eines Anwalts nicht vorbereitet werden, weder auf der Universität, noch im Referendardienst. Zwangsläufig werden sie für ihre Mandanten zu einem Risikofaktor. Aber auch für die Anwälte ist ihr Beruf ein Risiko: Die Erwerbsaussichten sind zur Zeit sehr schlecht. Für den Autor sind die Anwälte der problematischste Teil jener großen Maschinerie, die wir Rechtsstaat nennen. Und zwar auch, weil sie profitorientiert arbeiten müssen. Das führt leider in einer sehr großen Anzahl von Fällen dazu, dass die Anwälte am Recht fast gar nicht interessiert sind - von der Gerechtigkeit ganz zu schweigen -, sondern nur an den Umsatz denken. Und da ihre Unfähigkeit und Unzulänglichkeit auf dem Rücken der Mandanten ausgetragen werden, erhält ein bissiges Wort immer größeres Gewicht: "Der Mandant von heute ist der Gegner von m Der Tagesspiegel
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Risiko Rechtsanwalt, Uwe Wesel
- Jazyk
- Rok vydání
- 2001
Doručení
Platební metody
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- Titul
- Risiko Rechtsanwalt
- Jazyk
- německy
- Autoři
- Uwe Wesel
- Vydavatel
- Blessing
- Vydavatel
- 2001
- ISBN10
- 3896670654
- ISBN13
- 9783896670656
- Kategorie
- Společenské vědy
- Anotace
- Eine grundsätzliche Antipathie gegen Juristen, hauptsächlich aber die Ablehnung von Rechtsanwälten, ist nach Überzeugung des Rechtsprofessors Uwe Wesel ein Thema mit langer Tradition. Schlecht ausgebildet seien die Anwälte und extrem geldgierig, so die weit verbreitete Meinung. Nicht grundlos lautet ein Spruch aus früheren Jahrhunderten: „Soll dich ein Advocat beraten, sei nicht sparsam mit Dukaten“, und ebenso zu Recht kann man sagen, dass heute bei deutschen Anwälten vieles im Argen liegt, und zwar aus den verschiedensten Gründen. Es beginnt schon beim Studium: Wer Jura studiert, hat selten ein festes Berufsziel. Auch sind die juristischen Examen sehr schwer. Die Durchschnittsnote liegt bei „ausreichend“. Von tausend Studenten bestehen ein oder zwei mit „sehr gut“. Wer als Richter oder Staatsanwalt angestellt werden will, braucht mindestens ein „voll befriedigend“. Das schaffen die wenigsten. Die meisten schlechter Qualifizierten gehen in die Anwaltschaft, sodass es seit Jahren eine Anwaltsschwemme gibt: Die Zahl der Anwälte hat sich in den letzten 15 Jahren verdoppelt, von 50000 auf über 100000. Besonders schlimm ist auch, dass die Jurastudenten auf den Beruf eines Anwalts nicht vorbereitet werden, weder auf der Universität, noch im Referendardienst. Zwangsläufig werden sie für ihre Mandanten zu einem Risikofaktor. Aber auch für die Anwälte ist ihr Beruf ein Risiko: Die Erwerbsaussichten sind zur Zeit sehr schlecht. Für den Autor sind die Anwälte der problematischste Teil jener großen Maschinerie, die wir Rechtsstaat nennen. Und zwar auch, weil sie profitorientiert arbeiten müssen. Das führt leider in einer sehr großen Anzahl von Fällen dazu, dass die Anwälte am Recht fast gar nicht interessiert sind - von der Gerechtigkeit ganz zu schweigen -, sondern nur an den Umsatz denken. Und da ihre Unfähigkeit und Unzulänglichkeit auf dem Rücken der Mandanten ausgetragen werden, erhält ein bissiges Wort immer größeres Gewicht: "Der Mandant von heute ist der Gegner von m Der Tagesspiegel